Das Projekt „Begegnungsraum Geschichte“ richtet sich an Schüler/-innen, Lehrkräfte und Studierende der Grenzregion Bayerischer Wald/Böhmerwald. Projektziele sind die direkte Begegnung von tschechischen und bayerischen jungen Menschen, die Erarbeitung ausgewählter Themen zur deutsch-tschechischen Geschichte an ihren konkreten Orten und die nachhaltige Verfügbarkeit des didaktischen Lehrmaterials für den Geschichtsunterricht in der Grenzregion. Diese Ziele werden folgendermaßen realisiert: 1. Begegnungen deutsch-tschechischer Schülergruppen sowie von Studierenden im historischen Raum: Die eintägigen Treffen finden an außerschulischen Lernorten, etwa dem Grenzort Bučina oder der Triftsperre in Hals statt. Bei den Begegnungen werden geschichtliche Fragestellungen wie „ Das Leben an der Grenze“ oder „Wirtschaftsgeschichte - Holztrift“ thematisiert, bei deren gemeinsamer Erschließung an den historischen Orten die Teilnehmer/-innen über das Verbindende und Trennende ihrer Geschichte nachdenken und sich darüber kennenlernen können. 2. Studierendenseminare: Im Rahme der Seminare werden multimediale Grenzgeschichten zu ausgewählten Begegnungsorten (z. B. Bučina, Passau) entwickelt. Die Grenzgeschichten entstehen in Zusammenarbeit mit dem bekannten Schriftsteller und DDR-Dissidenten Reiner Kunze, der sein persönliches Erleben deutsch-tschechischer Geschichte wie auch das Archiv der Reiner-und-Elisabeth-Kunze-Stiftung zur Verfügung stellt. Ihre Geschichten setzen die Studierenden in einer ortsbasierten crossmedialen Erzählmethode (=storytelling) mit Hilfe von Texten, Bildern und Videos vielschichtig um. Dabei bieten sich Synergieeffekte mit der Stiftung Zuhören, die ihnen als Unterstützung Mediencoaches zur Seite stellt und das Bildungsprojekt „Grenzgeschichten – crossing borders“ als Veröffentlichungsplattform anbietet. 3. Lehrerkreis aus bayerischen und böhmischen Lehrkräften: Der Lehrerkreis evauliert und aktualisiert deutsch-tschechische Unterrichtsmaterialien. Um Nachhaltigkeit zu erreichen, werden in Vorgängerprojekten bereits erstellte Unterrichtsentwürfe etwa zum Goldenen Steig oder dem Eisernen Vorhang ebenso bearbeitet wie neue Themen zum Münchner Abkommen oder der Wirtschaftsgeschichte der Grenzregion. Die Unterrichtsmaterialien werden den Lehrkräften des Grenzgebietes erstmals in einer Publikation zur Verfügung gestellt. Das Innovative des Projektes ist die Verknüpfung von Begegnung, Raum und Geschichte. Die GESCHICHTE wird dabei als das grenzüberschreitende Element verstanden. Der RAUM ist ein konkreter historischer Ort, aber auch das Grenzgebiet als grenzüberschreitender Raum. In diesem Raum sollen durch die BEGEGNUNG zwischen bayerischen und tschechischen Jugendlichen Barrieren abgebaut und das Zusammenleben in der Region gefördert werden.
Datum | 1. 7. 2016 - 30. 6. 2019 |
Länderkürzel | DE |
Name der begünstigten Einrichtung | Universität Passau |
Projektleitung | Professur für Didaktik der Geschichte, Philosophische Fakultät |
Verknüpfung | www.begegnungsraum-geschichte.uni-passau.de |
Förderrahmen & Förderprogramm | EFRE ETZ, Interreg BAY-CZ |