Das Mobilitätsverhalten der Wohnbevölkerung in ländlichen Regionen wird vom motorisierten Individualverkehr geprägt. Der private Autoverkehr hat jedoch dramatische Nachteile wie die Bedrohung der Gesundheit der Menschen sowie der Umwelt durch CO2- und andere Schadstoffemissionen, die nicht länger ignoriert werden können. Gleichzeitig ist die Personenmobilität ein wesentliches Merkmal unserer Kultur der Freiheit sowie absolut notwendig, um an Arbeitsprozessen teilnehmen zu können. Ein wesentliches Ziel muss also sein, die Personenmobilität uneingeschränkt zu gewährleisten, jedoch den dafür nötigen Verkehr zu minimieren. Dies lässt sich vorzugsweise durch die Etablierung von öffentlichem Verkehr (ÖV) bewerkstelligen. In Ballungsräumen funktioniert dies aufgrund der hohen Anzahl an Fahrgästen gut und effizient. Anders stellt sich die Situation in ländlichen Regionen dar, die dadurch gekennzeichnet ist, dass große Flächen mit vergleichsweise geringer Anzahl an Fahrgästen bedient werden müssen. Im Fokus steht weniger der regionale Verkehr, sondern der Pendlerverkehr zwischen den Regionen und den Ballungszentren. Für die Pendlerinnen und Pendler ergeben sich im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, die Pendelstrecke zu bewältigen, entweder mit dem Auto oder mittels ÖV. Die in Frage kommenden öffentlichen Verkehrsmittel werden im getakteten Modus auf bestimmten Strecken mit definierten Haltestellen betrieben (z.B. die Bahn). Dies führt in ländlichen Umgebungen zur sogenannten „First and Last Mile“ Thematik. Das Problem besteht darin, dass der Weg von zu Hause bis zur Haltestelle so weit entfernt ist, dass er nicht zu Fuß oder dem Fahrrad zurückgelegt, sondern mit dem Auto bewältigt wird. Dies führt in der Regel dazu, dass in weiterer Folge mit dem Auto bis ans Ziel gefahren wird, mit all den negativen Folgen sowohl in der Region selbst als auch auf den Pendlerrouten (Stau, erhöhter Zeitbedarf, erhöhter CO2-Ausstoß etc.). Dem kann nur entgegengewirkt werden, wenn ein attraktives Mikro-ÖV Angebot zur Verfügung steht, mit dessen Hilfe die „First and Last Mile“ bedarfsgerecht überwunden werden kann.
Datum | 1. 1. 2019 - 31. 12. 2020 |
Länderkürzel | AT |
Name der begünstigten Einrichtung | FH Oberösterreich Forschungs- und Entwicklungs GmbH - Campus Wels |
Projektleitung | Research Group: Network & Mobility |
Verknüpfung | nemo.fh-hagenberg.at |
Förderrahmen & Förderprogramm | EFRE Österreich 2014-2020, Investitionen in Wachstum und Beschäftigung |