Doc. Ing. Zdeněk Horák, Ph.D. (Prorektor für Entwicklungs- und Projekttätigkeit) zur Rolle des Themas Industrie 4.0 an der Polytechnischen Hochschule (VSPJ) in Jihlava (in Tschechien):
An unserer Hochschule ist Industrie 4.0 eines der Schlüsselthemen, an denen wir seit langem arbeiten und die wir weiterentwickeln wollen. Die VŠPJ arbeitet in diesem Bereich sehr eng mit einer Reihe von Industriepartnern zusammen, mit denen wir gemeinsame Projekte und Mitarbeiterschulungen durchführen, es findet gemeinsame Entwicklung und angewandte Forschung statt. Unsere Hochschule besitzt eine einzigartige Cyber Physic-Factory (CP-Factory), die uns und unseren Industriepartnern bei der Umsetzung des theoretischen Wissens in die industrielle Praxis bei bestimmten Anwendungen hilft.
Welches Projekt haben Sie abgewickelt? (CP Factory)
In den letzten Jahren ist es der VŠPJ gelungen, EU-Mittel zu erhalten, dank derer wir ein Top-Labor einrichten konnten, in dem sich die Cyber Physic Factory der Firma Festo befindet. Diese Einrichtung ermöglicht uns, angewandte Forschung und Entwicklung in einer Vielzahl von Bereichen umzusetzen, einschließlich der Themen Industrie 4.0. Die Ausstattung umfasst nicht nur eine physische Einrichtung in einer ähnlichen Produktionslinie, sondern hat auch die Dimension einer virtuellen Umgebung, in der dieselben Prozesse wie in einer physischen Fabrik simuliert werden können. Deshalb wird die Einrichtung häufig als "virtuelle Fabrik" bezeichnet. In CP Factory können Sie nahezu jeden Produktionsprozess einer automatischen Linie simulieren, von der Produktion von Autos bis zur Produktion von Mobiltelefonen oder anderen komplexen Geräten. Ein großer Vorteil ist, dass jedes andere Gerät "virtuell" an die physischen Produktionsanlagen angeschlossen werden kann und wir sehen können, welche Auswirkungen dies auf die Produktionsgeschwindigkeit, die Teilelagerung, die Kontinuität des Betriebs, die Netzwerkkommunikation usw. haben kann. Diese Variabilität ist für unsere Industriepartner unbedingt erforderlich. Hier können beispielsweise Änderungen an Produktionslinien, Anpassungen von Produktionsanlagen usw. bestimmter Produktionsfirmen ausprobiert werden, ohne dass Produktionslinien in diesen Firmen gestoppt oder Prototypen mit unvergleichlich höheren Kosten getestet werden müssen. Die VŠPJ ist bestrebt, diese Technologie auch Partner-Hochschulen zur Verfügung zu stellen, um einen Teil des Unterrichts in unseren Laboren umzusetzen und sie in die Technologie von Industrie 4.0 einzuführen.
Welche Rolle spielt die VSPJ in der Region?
Langfristig bemüht sich die VŠPJ, ein etabliertes Bildungszentrum in der Region Vysočina zu sein, sowie Partner für den Anwendungsbereich und die Selbstverwaltung sowie auch Träger neuer Ideen und Technologien in der Region zu sein.
Was wünschen Sie sich für die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Zukunft?
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktioniert sehr gut, wünschen würde ich mir zukünftig vielleicht für unsere Hochschule nur, dass der Verwaltungsaufwand für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen von Förderprojekten weniger werden würde.