
Die Modernisierung der Bahnverbindung Wien-České Velenice-Budweis-Prag war das Hauptthema der Tagung der VertreterInnen im Bereich Verkehr aus der Region Südböhmen, Vysočina und Niederösterreich.
Am 29.1.2018 begrüßte der Bürgermeister der Stadt České Velenice Ing. Jaromír Slíva MBA die VerkehrsexpertInnen Südböhmen, Vysočina und Niederösterreich im Tschechisch-österreichischen kommunen Zentrum FENIX.
Die Bahnlinie von Gmünd nach Prag, einst eine der bedeutendsten Bahnlinien und Bestandteil der Franz-Josefs-Bahn, soll ursprünglich Wien mit Eger und Bayern verbunden haben. Prag gewann jedoch schließlich die Priorität und bis Ende der 1990er Jahre war diese Verbindung von Wien nach Prag die schnellste.
Laut Informationen von Ing. Jan Křemen vom Referat für Strategie GŘ SŽDC wurde die Machbarkeitsstudie im Dezember 2017 von der Zentralkommission des tschechischen Verkehrsministeriums genehmigt und der vorgesehene Umsetzungstermin der Elektrifizierung der Strecke České Velenice-Veselí nad Lužnicí erfolgt in den Jahren 2021 - 2023. Dadurch erhöht sich die Geschwindigkeit auf 120 km/h und z. B. die Verbindung im Streckenabschnitt České Velenice – Prag erreicht die Fahrzeit von 129 Minuten.
Der Vertreter des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, DI Christian Popp, präsentierte weitere Pläne, die die Modernisierung der FJB in Österreich betreffen, z. B. den hundertprozentigen Einsatz von barrierefreien Zügen oder die Stärkung von Morgen- und Abendverbindungen in den Hauptverkehrszeiten. Die Fahrzeit auf der Strecke Gmünd – Wien Hütteldorf wird nach der Modernisierung um 8 Minuten verkürzt.
DI Andrea Stütz machte die Vertreter beider tschechischen Regionen mit den Veränderungen der Buslinie WA 15 von Raabs/Thaya bekannt, die ab 1.5.2018 nicht mehr nach Telč fahren wird. Die Fahrgäste werden mindestens die Möglichkeit haben, die Anbindung an FJB in Göpfritz in Anspruch zu nehmen, eine weitere Anbindung ist in Drosendorf an Reblaus Express möglich. Der niederösterreichische Verkehrskoordinator, die Gesellschaft VOR, bemüht sich somit Radfahrern entgegenzukommen und die Attraktivität des Radwegs Thayarunde zu erhöhen. Die Busse werden mit einem modernen Radanhänger für 15 Fahrräder ausgerüstet. Auf diesen Linien wird auch weiterhin Südböhmen Card akzeptiert.
Zum Schluss der Sitzung erhielten die Teilnehmenden nähere Informationen über das Projekt RUMOBIL – Rural Mobility in European Regions affected by Demographic Change. Es handelt sich um ein neues strategisches transnationales Projekt, dessen Ziele die Unterstützung der Erreichbarkeit und die Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen den EU-Regionen, insbesondere solchen mit einer zerstreuten Siedlungsstruktur sind. Dieses Projekt wurde im 1. Call des Programms Interreg CENTRAL EUROPE 2014 – 2020 gefördert und wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mitfinanziert. Daran nehmen 12 Partner aus sechs mitteleuropäischen Ländern unter Führung des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt teil. Sowohl Ing. Ivan Študlar, Berater der südböhmischen Kreishauptfrau für Verkehr, als auch Ing. Radek Handa, Leiter der Abteilung für Projektsteuerung des Kreises Vysočina, möchten sich mit Erfahrungen der Auslandspartner hauptsächlich im Bereich der Planung des öffentlichen Personennahverkehrs inspirieren lassen.