
Das Unternehmen Müller Abfallprojekte GmbH beschäftigt sich mit der Erarbeitung von Lösungen in den Bereichen Umwelttechnik, Landwirtschaft und Energie. Mit Sophie Müller sprachen wir über verschiedene Aspekte der Kreislaufwirtschaft.
Abfallprojekte und Umwelttechnik stehen bei Ihnen klar im Fokus. Können Sie für jemanden, der nicht aus der Branche kommt, kurz erklären, wie man sich das „Daily Business" in Ihrem Unternehmen vorstellen kann?
Mit der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung, die wir für über 100 Kläranlagen in Österreich koordinieren, führen wir den heimischen Böden organische Substanz für die Humusbildung und wertvolle Nährstoffe zu, um diese optimal zu versorgen. Hier kümmern wir uns um die Bodenproben auf den landwirtschaftlichen Flächen und berechnen die optimale Nährstoffversorgung unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
Außerdem haben wir die Technologie 3A-Biogas entwickelt, in unseren Biogasanlagen werden aus Reststoffen (Bio-, Grün- & Gartenabfälle, Festmist, organische Anteile im Restmüll) hochwertiges Biogas und Kompost erzeugt. 3A-Biogas basiert auf den natürlichen Kreisläufen der Natur und das, ohne in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu gehen. Von der Machbarkeitsstudie, der Planung über die Bauaufsicht bis hin zum Monitoring der laufenden Anlagen decken wir hier alle Kompetenzen ab, die wir uns in über 30 Jahren in der Abfallbranche angeeignet haben.
Der Bereich „Technische Planung" umfasst Projekte im Gewerbe-, Wasser-, Abfall- und Umweltrecht. Ob bei Planung und Unterstützung bei Neubau, Erhaltung, Wartung und Sanierung von Leitungswasser- oder Kanalnetzen, Verwaltung von Leitungsinformationssystemen (LIS), Indirekteinleiter-Verordnung, Regenwasser-Behandlung, Siedlungsstraßenplanung und Abwicklung eines Genehmigungsverfahrens im Stallbau (UVP/IPPC) - sowohl Kommunen als auch Betriebe und Private vertrauen auf die praxisbezogene und flexible Arbeitsweise unseres Ingenieurbüros.
Unser 23-köpfiges Team arbeitet auch über die verschiedenen Bereiche sehr eng zusammen, wodurch wir unterschiedliche Perspektiven und somit die bestmögliche Ausführung für jedes Projekt sicherstellen können.
In welchen Aspekten Ihres Unternehmens beschäftigt Sie das Thema Kreislaufwirtschaft?
Das Thema Kreislaufwirtschaft beschäftigt uns bereits seit der Gründung vor über 30 Jahren. Umso mehr freut es uns, dass die Kreislaufwirtschaft in den letzten Jahren immer präsenter wurde und man heute gar nicht mehr an diesem Begriff vorbeikommt.
Ein von uns gerne genanntes Beispiel aus unserem Alltag ist die Verwertung von Phosphor, welchen wir durch die Ausbringung von organischen Düngern direkt und voll pflanzenverfügbar zurück auf die Böden und in den Nährstoffkreislauf bringen. Im Falle einer Verbrennung von z.B. Klärschlamm würde viel Energie für die Verbrennung und Rückgewinnung des Phosphors aus der Asche benötigt werden, von der negativen CO2 Bilanz ganz zu schweigen. Diese Eigenversorgung durch Phosphor in Österreich hilft uns, weniger von Düngeimporten aus dem Ausland abhängig zu werden – Stichwort Krisenvorsorge.
Außerdem sind wir in Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft sehr stolz auf unsere Biogas-Technologie. Während die Kompostierung an sich schon eine tolle Methode ist, schalten wir noch einen Schritt dazwischen und gewinnen aus Reststoffen mit Hilfe von Mikroorganismen Strom, Wärme, Biogas und Kompost. Der Kompost unterstützt anschließend wieder das Wachstum von Feldfrüchten, Obst und Gemüse und die hier anfallenden Reste können wieder in unseren Anlagen verarbeitet werden, das ist für uns gelebte Kreislaufwirtschaft.
Welchen Rat würden Sie einem Unternehmen geben, welches ab jetzt auf Kreisläufe setzen will? Wo fängt man am besten an?
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, sich intensiv mit dem Thema Kreislaufwirtschaft auseinanderzusetzen und es nicht als „lästige Pflicht" sondern als spannende Aufgabe und Verantwortung gegenüber unserem Planeten zu sehen. Kreislaufwirtschaft ist so viel mehr als nur Müll zu trennen und wir können so Vieles von der Natur lernen, anstatt diese sinnlos auszubeuten. Ich denke es ist wichtig, alle Mitarbeiter ins Boot zu holen und verschiedene Ideen und Perspektiven in Betracht zu ziehen.
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