12. 05. 2021
Tourismus

Dieses Jahr ist für die Unternehmerinnen und Unternehmer im Bereich Tourismus nicht einfach. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Bereich spürbar getroffen und alle Regionen der Europaregion Donau-Moldau müssen sich mit dieser neuen Situation auseinandersetzen.

Wir haben Herrn Stephan Moder aus Tourismusverband Ostbayern e.V. mit der Bitte um die Mitteilung angesprochen, wie sie das in Bayern bewältigen.

Wie ist die aktuelle Lage in Bayern, was den Tourismus betrifft? Können Sie planen und planen Sie irgendwelche Veranstaltungen und Projekte für die Sommersaison?

Aufgrund der Corona-Pandemie haben in Ostbayern seit Dezember alle Hotels und Übernachtungsbetriebe ihre touristische Nutzung eingestellt sowie alle Restaurants und touristischen Freizeiteinrichtungen und alle kulturellen Einrichtungen geschlossen. Es findet bislang daher im klassischen Sinne kein Tourismus statt, lediglich Ausflugsverkehr zum Wandern und Radfahren ohne Übernachtung und ohne gastronomische Einkehr.
Allerdings können nun ab dem 21. Mai in kreisfreien Städten und in Landkreisen mit einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von weniger als 100 Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze und touristische Einrichtungen unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen wieder öffnen. Aber größere Veranstaltungen sind nach wie vor nur sehr schlecht planbar. Aus diesem Grund wurden bereits die meisten größeren Festveranstaltungen in der Region, wie z.B. das Gäubodenfest in Straubing oder die Mai- und die Herbstdult in Regensburg abgesagt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings noch nicht entschieden, ob die Festspiele innerhalb der Region stattfinden werden. Dort wird noch abgewartet, wie sich die Situation bis dahin entwickelt. Größere Veranstaltungen mit vielen Menschen sind nicht geplant, da konkrete und zuverlässige Planungen bis in den Herbst hinein nicht durchführbar sind. 

Gibt es eine Förderung für die Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Bereich Tourismus seitens des Staates? Wenn ja, welche? Und ist sie für die Unternehmerinnen und Unternehmer im Tourismus ausreichend? Bereitet auch Ihr Tourismusverband ein Förderprogramm vor?

Zur speziellen Unterstützung von Betrieben in der Corona-Krise hat die Bundesregierung im Frühjahr 2020 zunächst die Corona-Soforthilfe eingeführt und im Jahr 2020 in mehreren Phasen die sogenannte Überbrückungshilfe „Corona", bei der kleine und mittelständische Unternehmen fast aller Branchen die betrieblichen Fixkosten erstattet wurden. Im November und Dezember 2020 haben der Bund und die deutschen Bundesländer für alle betroffenen eine außerordentliche Wirtschaftshilfe (November-/ Dezemberhilfe) zugesagt. Von der Bayerischen Staatsregierung wurden weitere Maßnahmen, wie z.B. eine Erweiterung der Kurzarbeitszeitregelungen, eingeführt. Weitere Programme der Landesregierung sind in Planung. Die bisher durchgeführten Förderprogramme haben bei den meisten Betrieben bislang dazu geführt, dass sie die Situation bislang wirtschaftlich überstehen konnten. Allerdings sieht die Situation gerade bei vielen kleinen Betrieben sehr bedrohlich aus. Wir versuchen unsere Mitglieder und gerade auch unsere Kleinvermieter mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen und zur Seite zu stehen. Wir sind allerdings nicht in der Lage ein eigenes Förderprogramm zu erstellen. 

Wie sehen Sie die Zukunft in diesem Bereich?

Die Branche ist sehr hart betroffen, seit Monaten hat der Tourismus in Ostbayern faktisch aufgehört zu existieren. Dank der oben aufgeführten Förderungen und Programme konnten sicherlich viele Unternehmen diese schwierige Zeit wirtschaftlich überstehen. Wir gehen davon aus, dass die Menschen relativ schnell wieder beginnen werden zu reisen und auch in Betrieben zu übernachten sobald dies unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen möglich sein wird. Wir bemerken, dass ab dem Zeitpunkt an dem Ministerpräsident Söder bekannt gegeben hat, dass Tourismus unter den oben genannten Einschränkungen wieder möglich sein wird (Bekanntgabe war 04.05.2021), die Anfragen und Buchungen sprunghaft nach oben gegangen sind. Daher blicken wir leicht optimistisch in die Zukunft. Allerdings haben alle Betriebe in dieser Zeit sehr gelitten. Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Betriebe diese schwierige Phase überstehen wird, vermutlich werden aber diverse Betriebe die Corona-Krise wirtschaftlich nicht überleben. Es gibt dazu allerdings noch keine konkreten Informationen. 

Wozu/wohin würden Sie die Touristen nach Bayern einladen, wenn das Reisen wieder möglich sein wird?

Gäste sind in allen Bereichen und in allen Regionen auch gerade bei uns in Ostbayern sehr herzlich willkommen. Alle Betriebe und Dienstleister haben unterdessen ein sorgfältig und überprüftes Hygienekonzept. Im Sommer 2020, in der Zeit nach dem ersten Lockdown, haben gerade unsere etwas mehr „ländlich strukturierteren" Gebiete ein relativ hohes Besucher- und Gästeaufkommen gehabt. Denn Wandern und Radfahren waren und sind auch zur Corona-Zeit problemlos realisierbar. Wir vermuten, dass das auch dieses Jahr wieder so sein wird und wir freuen uns sehr darüber. Aber auch die Städte und die Kur- und Thermalbäder haben viele touristische Angebote, die sehr gut auch zu Zeiten von Corona erlebt werden können. Alle Angebote wurden den Vorgaben entsprechend angepasst, so dass Gäste bedenkenlos – unter Einhaltung aller Hygienevorschriften – die touristischen Angebote auch in den Städten und in den Heil- und Thermalbädern genießen können. Wir laden unsere Gäste sehr herzlich dazu ein! 

Rechnen Sie eher mit dem einheimischen Tourismus oder erwarten Sie auch die Touristen aus dem Ausland?

Für das Jahr 2021 rechnen wir hauptsächlich mit einheimischen Gästen. Viele Menschen wollen nicht allzu weit fahren und meiden daher weite Strecken. Wenn die Grenzen offenbleiben, rechnen wir aber auch mit Gästen aus unserer direkten Nachbarschaft, also aus Tschechien und aus Österreich. Je nachdem wie sich die Corona-Situation im Laufe des Sommers entwickelt, werden schrittweise sicherlich auch Gäste zunächst mal aus anderen Nachbarländern dazukommen. Wir vermuten aber, dass Gäste aus weiter entfernteren Märkten dieses Jahr noch nicht im großen Stil nach Bayern kommen werden. Wir hoffen aber, dass wir – soweit es möglich sein wird - ab Anfang nächsten Jahres auch wieder Gäste außerhalb Europas bei uns begrüßen dürfen. 

Wie wird die Sicherheit für die Touristen sichergestellt?

Die Hygienekonzepte in den einzelnen Übernachtungs-, Restaurants-, Freizeit- und Kulturbetrieben sind – entsprechend ihrem jeweiligen Zweck – unterschiedlich. Aber alle Sicherheits- und Hygienekonzepte haben das Ziel, dass die Gäste sicher sind und sich bei uns wohl fühlen. Die Summe aller Konzepte und die permanente Kontrolle, dass die Konzepte auch realisiert und eingehalten werden, führen dazu, dass der Sicherheitsgrad nach jetzigem Stand der Dinge für unsere Gäste auf einem sehr hohen Niveau ist. Die Sicherheit unserer Gäste spielt für uns eine wichtige Rolle. 

Was möchten Sie den Unternehmerinnen und Unternehmern im Tourismus zum Schluss ausrichten?

Die letzten ca. 1 ¼ Jahre waren für fast alle Branchen und Bereiche sehr schwierig, wobei der Tourismus mit Sicherheit besonders stark betroffen war. Die Corona-Krise hat uns allen viel Geduld abverlangt und auch viel Kraft und Energie gekostet. Lassen Sie uns aber alle weiterhin zusammenhalten und dafür arbeiten, dass wir gemeinsam diese Situation gut überstehen und wir hoffentlich bald wieder in eine bessere Zukunft blicken können mit vielen und mit zufriedenen Gästen.


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