04. 02. 2021
Hochschulen

Interview mit Prof. Dr. Markus Schneider, wissenschaftlichem Leiter am TZ PULS der Hochschule Landshut

Sehr geehrter Herr Professor Schneider,


das Technologie und Innovationszentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) der Hochschule Landshut erhielt im Rahmen der großen Technologieoffensive Hightech Agenda Bayern im Jahr 2020 eine Förderung von insgesamt rund 2,6 Millionen Euro für das Forschungsprojekt PRINCE (PRocess INnovation CEnter). Können Sie uns bitte beschreiben, welche Ziele Ihr Forschungsprojekt verfolgt und welche Bedeutung dieses Projekt für die Hochschule Landshut, aber auch für Unternehmen und Menschen in der Region Niederbayern/ Bayern hat?


In einem Hochlohnland wie Deutschland steht das produzierende Gewerbe ganz besonders unter hohem Wettbewerbsdruck. Es muss ständig seine Produktivität steigern, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Das PR|IN|CE-Projekt zielt nun darauf ab, diese Wettbewerbsfähigkeit durch Prozessinnovationen in Produktion und Logistik zu steigern. Dies kann man durch kontinuierliche Prozessverbesserungen erreichen oder durch große Produktivitätssprünge, indem man Prozesse radikal erneuert.
Deshalb bauen wir die bestehenden Strukturen des Technologiezentrums PULS zum „PRocess INnovation CEnter – PR|IN|CE" aus, entwickeln radikale Ideen zur Neugestaltung unternehmensspezifischer Produktions- und Logistikprozesse auf wissenschaftlicher Basis und testen unmittelbar die umsetzungsreifen Prozessinnovationen. Wir werden dabei eng mit Unternehmen aus der Region zusammenarbeiten und ausgewählte Prozesse der Anwendungspartner im Rahmen unserer Prozessinnovationszyklen analysieren und optimieren.


Für das Technologiezentrum PULS ist das PR|IN|CE Projekt von großer Bedeutung, da aufgrund der hohen Projektsumme und -dauer die Planungssicherheit für die nächsten Jahre gegeben ist und wir unsere Forschungsaktivitäten nachhaltig ausbauen können.

 

Kann das Forschungsprojekt PRINCE auch zu einem Vorbildprojekt für andere Hochschulen in der Europaregion Donau-Moldau werden? Ist evtl. eine Kooperation mit Hochschulen bzw. Unternehmen außerhalb von Niederbayern/ Bayern (insbesondere in der Europa-Region Donau-Moldau) geplant?

 

PR|IN|CE hat unserer Meinung nach durchaus das Potenzial, Vorbild für andere Hochschulen in der Europaregion Donau-Moldau zu werden. Insbesondere, weil die Hochschule dabei sehr eng mit regionalen Anwenderunternehmen zusammenarbeitet. Dies stellt für uns als Wissenschaftler*innen die Praxisrelevanz sicher und bietet den beteiligten Unternehmen einen direkten Mehrwert, indem sie die erarbeiteten Prozessinnovationen einsetzen können.


Aktuell planen wir primär mit mittelständischen Unternehmen aus der niederbayrischen Region im Rahmen der testweisen Durchführungen von Prozessinnovationszyklen zusammenzuarbeiten. Da die Donau-Moldau-Region auch stark von mittelständischen Unternehmen geprägt ist, sind wir für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Zukunft sehr offen. Jedenfalls erwarten wir, dass sich die Forschungsergebnisse auch auf dortige Unternehmen anwenden ließen.

 

Wo können sich interessierte HochschulvertreterInnen und Öffentlichkeit über Ihr Projekt detaillierter informieren?

Bei Interesse am PR|IN|CE Projekt kann man sich auf der Projekthomepage(https://www.hawlandshut.de/kooperationen/technologiezentren/ueber-tz-puls/projekte/process-innovation-center-prince.html) einen guten Überblick verschaffen. Außerdem stehe ich als Projektleiter bei weiterführenden Fragen gerne zur Verfügung.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Markus Schneider
Professur für Logistik, Material und Fertigungswirtschaft
Wissenschaftlicher Leiter des Technologiezentrum PULS (Produktions- und Logistiksysteme)

Telefon: +49-871-506 8340
E-Mail: markus.schneider@haw-landshut.de

 

Vielen herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg!

 

Foto v.l.: Prof. Dr. Markus Schneider, Leiter des Technologiezentrums PULS (TZ PULS); Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, Präsident der Hochschule Landshut 

Fotoquelle: Hochschule Landshut - Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut


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