Ziel des Projekts ist, das duale Studium in Bayern (BY) und Tschechien (CZ) grenzübergreifend durchzuführen. Durch das duale Studium werden Studien- und Praxisphasen optimal miteinander verbunden. Für die Praxisphasen in den Unternehmen in BY oder CZ werden die Semesterferien und die Praxissemester genutzt. Praxissemester sind in BY in jedes Studium integriert und auch in CZ bereits in einigen Studiengängen möglich. Deshalb müssen in BY und CZ keine gesetzlichen Änderungen vorgenommen oder Studiengänge angepasst werden. Zwei duale Modelle werden unterschieden:

• Studium mit vertiefter Praxis: ein reguläres Bachelorstudium wird mit intensiven Praxisphasen kombiniert. Hierbei wird ein regulärer Bachelorabschluss erworben.
• Verbundstudium: das Studium wird mit einer regulären Berufsausbildung mit IHK/HWK– Abschluss in einem Ausbildungsunternehmen kombiniert. Hier wird parallel zum Bachelorabschluss ein vollwertig anerkannter Berufsabschluss in Bayern erworben.

Das Interesse der Unternehmen für das Projekt ist groß. Zwei Unternehmen, die MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA und die Kermi GmbH, nehmen von Beginn an teil und nehmen Studenten für ein duales Studium auf. Weitere Unternehmen werden im Projektverlauf akquiriert. Anfragen von Schülern liegen bereits vor. Ziel ist es, während der gesamten Projektlaufzeit 30 bayerische oder tschechische Studierende für das Projekt zu gewinnen, an die Unternehmen zu vermitteln und individuell zu begleiten. Aus den Anfragen der Schüler geht hervor, dass sie sich über die positiven Auswirkungen der grenzübergreifenden Praxiseinsätze auf ihre berufliche Zukunft bewusst sind. Ein internationales duales Studium liefert ihnen wertvolle interkulturelle Erfahrungen, Kenntnisse und Kontakte über den Arbeitsmarkt in beiden Ländern. Das Projekt stiftet für Unternehmen in CZ und BY einen großen Nutzen: viele bayerische Firmen haben einen weiteren Standort in CZ und umgekehrt. Durch das duale internationale Studium können die Unternehmen in beiden Ländern Studierende rekrutieren und beide Arbeitswelten miteinander verbinden. Im Projekt werden im ersten Schritt Studienabläufe, Semesterferien, Praxisphasen etc. verglichen, um Studierende je nach Hochschule und Studiengang individuell betreuen zu können. Im zweiten Schritt werden in der Projektdurchführung bayerische und tschechische Studierende geworben und an die Unternehmen vermittelt. Den Studierenden stehen beide Modelle offen, wobei die Berufsausbildung im Verbundstudium nur in Bayern absolviert werden kann. Studien- und Praxisphasen hingegen können sowohl in BY als auch in CZ durchgeführt werden. Durch das Projekt findet eine grenzübergreifende Bildungsqualifikation statt, die auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmt ist. Für Studierende werden Anreize geschaffen, während und nach dem Studium in der Region zu bleiben, da die berufliche Mobilität erleichtert und dem sog. „Brain Drain“ im ländlichen Raum entgegengewirkt wird.