Ziel dieser Studie ist es, die Herausbildung und Entwicklungen lokaler Parteiensysteme in Deutschland wissenschaftlich zu systematisieren und nachzuvollziehen. Dies geschieht durch die Analyse eines Datensatzes, der die Ergebnisse aller Kommunalwahlen in 12 von 13 Flächenländern der Bundesrepublik seit 1990 enthält. Die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg wurden wegen ihrer einzigartigen kommunalen Strukturen nicht berücksichtigt.
Das Projekt strebt nun an, derartige multiple lokale Parteiensysteme und ihre Entwicklungsmuster seit der deutschen Wiedervereinigung zu identifizieren. Zudem sollen beide sowohl im Quer- wie im Längsschnitt anhand von vier Faktorenbündeln systematisch erklärt werden. Dazu zählen: (1) lokale politische Kultur, (2) Veränderungen des Kommunalwahlrechts, (3) Organisationsgrad der lokalpolitischen Akteure sowie (4) strukturelle Kontextmerkmale.Die Studie fusst auf der Fortführung einer Kommunalwahldatenbank, welche im Sonderforschungsbereich 580 erstellt wurde und bisher alle Gemeinde-, Stadtrats- und Kreistagswahlen zwischen 1990 und 2010 in den 13 deutschen Flächenländern beinhaltet und bis zu den Kommunalwahlen in Hessen und Niedersachsen im Jahr 2016 fortgeführt werden soll. Die Typologie der lokalen Parteiensysteme erfolgt mithilfe explorativer Clusterzentrenanalysen. Dabei sind die Cluster in sich möglichst homogen und untereinander möglichst unterschiedlich. Der Wandel lokaler Parteiensysteme wird hingegen als ihr "politischer Lebensverlauf" in den jeweiligen Kommunen beobachtet. Dafür werden Anleihen bei der Sequenzmusteranalyse genommen. Was zugleich eine innovative Lösung dafür bietet, dass sich durch Gebietsreformen die Territorien von Kommunen im Laufe der Zeit verändern. Das war zuletzt überwiegend in Ostdeutschland der Fall.Mit Hilfe von Diskriminanzanalysen werden abschließend die Cluster und ihre Veränderungen im Zeitverlauf anhand der vier genannten Faktorenbündel erklär
Datum | 1. 2. 2016 - 31. 8. 2019 |
Länderkürzel | DE |
Name der begünstigten Einrichtung | Universität Passau |
Projektleitung | Lehrprofessur für Methoden der empirischen Sozialforschung der Universität Passau |
Verknüpfung | www.uni-passau.de |
Förderrahmen & Förderprogramm | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |