Freiwilliges Engagement wird in Zeiten von Flüchtlingskrise und Pflegenotstand zu einem unverzichtbaren Grundpfeiler unserer Gesellschaft, von Sozialbereich über Bildung bis hin zu Katastrophenhilfe, gilt gleichzeitig aber auch als einer der bedeutendsten Orte informellen, lebenslangen Lernens (»LEARNING BY DOING«). Der tiefgreifende Strukturwandel im Freiwilligensektor führt allerdings zu einer zunehmenden Fragmentierung und Diversifizierung informellen Kompetenzerwerbs. Neben traditioneller, formeller Freiwilligentätigkeit in Non-Profit-Organisationen (NPOs), spielen vermehrt informelle Freiwilligentätigkeiten eine zentrale Rolle, von Nachbarschaftshilfe über Flüchtlingsbetreuung bis zu virtuellen MicroTasks. In Anbetracht dieser Vielfalt wird die digitale Nutzbarmachung informell erworbener Kompetenzen für den Freiwilligenbereich selbst, aber auch für Arbeits- und Bildungsmarkt über organisatorische, tätigkeitsspezifische, örtliche und zeitliche Grenzen hinweg zur zentralen Herausforderung, um dem hohen Stellenwert lebenslanger Lernprozesse Rechnung zu tragen, freiwilliges Engagement aufzuwerten und Nutzen für alle Stakeholder im Freiwilligenbereich zu generieren. Nach dem Motto »Ich BIN was ich TUE«, liegt das Hauptziel von »iVOLUNTEER« darin, eine digitale Plattform zur Nutzbarmachung informeller Kompetenzen zu schaffen, die durch freiwilliges Engagement erworben werden. Auf Basis einer transparenten, nachweislichen Bündelung und Persistierung der aus Tätigkeiten semi-automatisch abgeleiteten informellen Kompetenzen werden Freiwilligenspezifische "Digitale Kompetenzpässe" – iVOLUNTEER- »FOOTPRINTS« realisiert. Diese schaffen nicht nur die Grundlage um Abstimmungs-Adäquatheit von Angebot und Nachfrage an Freiwilligenarbeit erhöhen zu können und damit Kompetenzerwerb und -einsatz zu unterstützen – iVOLUNTEER-»MARKETPLACE«, sondern auch, um Kompetenz- Sichtbarmachung und -Ausbau zum langfristigen Engagement von Freiwilligen in einer ziel- und anreizorientierten Art und Weise zu gewährleisten – iVOLUNTEER-»ENCOURAGEMENT«. Zentrales Ergebnis ist eine webbasierte, mobile Plattform zur Unterstützung aller Phasen der digitalen Nutzbarmachung informeller Kompetenzen die als SW-Prototyp, basierend auf Erkenntnissen des COIN-Vorprojekts "CrAc (Cooperative Activities)", umgesetzt und durch ein Geschäftsmodell das die zentralen Freiwilligen-Stakeholder einbezieht, nutzbar gemacht wird. Der methodische Ansatz folgt dem »Design Research Approach«, indem das Projektergebnis anhand des Stands der Technik kontinuierlich konkretisiert wird, wodurch Nachhaltigkeit und adäquate Evaluierung in Kooperation mit Demonstratoren mittels Case Studies sichergestellt werden. Das Konsortium vereint ein breites Spektrum interdisziplinärer Kompetenzen aus Wirtschaft und Wissenschaft mit anwendungsnahem Wissen von NPOs, im Besonderen aber auch von BürgerInnen und Communities aus dem informellen Freiwilligensektor, die als Bedürfnisträger und Ideen-/Lösungsbringer fungieren.
Datum | 1. 1. 2019 - 31. 12. 2021 |
Länderkürzel | AT |
Name der begünstigten Einrichtung | Johannes Kepler Universität Linz |
Projektleitung | Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW) |
Verknüpfung | www.ivolunteer.at |
Förderrahmen & Förderprogramm | FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, COIN, Kooperation und Netzwerke, COIN Netzwerke 10. Ausschreibung |