Demenz gilt als Jahrhundertkrankheit, die sich in den demographisch alternden Gesellschaften wie eine Epidemie ausbreitet und weltweit bereits rund 25 Millionen Menschen ihrer erwachsenen Persönlichkeit beraubt. Zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen haben sich in den vergangenen Jahren mit dieser Thematik befasst. Die Medizin ist aber noch immer die dominierende Disziplin, wenn es darum geht Lösungen für das „Problem Demenz“ zu ergründen, Wissen und Gewissheiten über die Krankheit bereitzustellen und ihre Ursachen zu erforschen. Deutschland ist dem demographischen Wandel gewissermaßen als Pionier vorausgegangen. Hier sind die Kinderzahlen früh eingebrochen, daher hat sich das Verhältnis bereits stark zugunsten der Älteren verschoben: 18,8 Prozent unter 20-jährige stehen hier 25,9 Prozent von 60 und mehr Jahren gegenüber. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Im Jahr 2050 dürfte jeder siebte Bewohner der BRD 80 Jahre oder älter sein. Die Alterung der Gesellschaft und die damit verbundene Zunahme demenzieller Krankheiten kostet viel Geld – für Diagnosen, Medikamente, Therapien, für Pflege und Betreuung. Bei einer Bevölkerung von 77,4 Millionen im Jahr 2030 dürften in Deutschland je nach Schätzung bis zu zwei Millionen Menschen mit Demenz leben, im Jahre 2050 könnten sogar 2,6 Millionen von insgesamt 69,4 Millionen Einwohnern betroffen sein, also fast vier von hundert. (Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung 2011) Menschen mit Demenz sind folglich ein signifikanter Teil unserer Gesellschaft und eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Thema bleibt damit unerlässlich. Es ist notwendig sich Gedanken darüber zu machen, wie die Zukunft unserer Gesellschaft aussehen kann. Das Forschungsprojekt „Cogito ergo sum"- Ist der Mensch nur Mensch weil er denk? Räume für das Anderssein dementer Menschen Demenz“ setzt sich mit dieser Frage auseinander. Basierend auf der Kooperation der Augustinum Gruppe mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut / Fakultät Soziale Arbeit evaluiert es das neue Demenz-Konzept der Augustinum Gruppe und untersucht, welche Auswirkungen dieses auf das Zusammenleben der Bewohner in den Häusern, sowie auf die Wahrnehmung von und den Umgang mit dem Thema Demenz hat.
Datum | 1. 10. 2012 - 30. 9. 2020 |
Länderkürzel | DE |
Name der begünstigten Einrichtung | Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut |
Förderrahmen & Förderprogramm | Stiftungsmittel Augustinum München |