Das Projekt INTER-ACT basiert auf dem Sparkling Science Forschungsprojekt „Vom User-Generated-Content zum User-Generated-Copyright“ (www.u-g-c.at), in welchem Rechtswissenschaftler/innen und Sozialwissenschaftler/innen gemeinsam mit Schüler/inne/n des TGM Wien an der Modernisierung des Urheberrechts forschen. Dieses Forschungsprojekt hat mehrere Unzulänglichkeiten der gegenwärtigen Urheberrechtsordnung ans Tageslicht gebracht. Nutzer/innen bewegen sich in ihrem täglichen Mediengebrauch oftmals in einem Graubereich, etwa wenn sie moderne Lerntechnologien verwenden oder wenn sie eigene Werke auf Basis von vorbestehenden Werken erschaffen („User-Generated-Content“). Obwohl die Diskussionen rund um jüngste Reformvorhaben (etwa die Modernisierung des EU Urheberrechts, ACTA oder TTIP) bewiesen haben, dass Bürger/innen ein starkes Interesse an der Teilnehme an urheberrechtlichen Gesetzgebungsverfahren haben, hat ihr Engagement in der Vergangenheit nur selten zur Erarbeitung von konstruktiven Lösungsvorschlägen beigetragen. Aus diesem Grund ist es das Ziel von INTER-ACT evidenzbasierte und dynamische Modellregelungen auf Grundlage gemeinschaftlicher (offener) rechts- und sozialwissenschaftlichen Forschung zu entwickeln. Dies erfordert die Entwicklung einer webbasierten Interaktions- und Diskussionsplattform, die methodischen Anforderungen der Rechts- und Sozialwissenschaften genügt. Die Web-Plattform wird eine kollaborative, offene und interaktive Forschung auf dem Gebiet des Urheberrechts sowie die konsensorientierte Entwicklung von dynamischen Modellregelungen ermöglichen.
Das interdisziplinäre Projekt verfolgt einen Citizen-Science Ansatz, in welchem Bürger/innen in den Forschungsprozess involviert werden. Beispielsweise können die Nutzer/innen der INTER-ACT Plattform ihre persönlichen Erfahrungen diskutieren, wodurch die Unzulänglichkeiten der gegenwärtigen Rechtslage umfassend identifiziert werden können. Indem die Nutzer/innen auch an der Formulierung der Modellregelungen teilnehmen, gewährleisten sie, dass die Regelungsvorschläge das aktuelle Nutzungsverhalten wiederspiegeln und von einer hohen gesellschaftlichen Akzeptanz getragen werden. Die Zielgruppe der INTER-ACT Plattform sind nicht nur die sogenannten Digital Natives (Jugendliche zwischen 14 und 18), sondern Bürger/innen sämtlicher Interessensgruppen (Nutzer/innen, Urheber/innen, Verleger/innen und Verwerter/innen). Daher soll die Plattform über diverse Kanäle (soziale Webmedien wie Facebook oder Nachrichtenseiten wie iRights.info oder futurezone.at) breite Bevölkerungsgruppen zur Teilnahme aufrufen. INVOLVIERUNG VON JUGENDLICHEN. Jugendliche stellen als Digital Natives eine zentrale Interessensgruppe dar, die in ihrem täglichen Mediengebrauch in vielfältiger Weise in Berührung mit dem Urheberrecht kommt. Daher wird sich INTER-ACT speziell an Jugendliche richten, damit sich diese am Diskussions- und Entwurfsprozess der Modellregelungen beteiligen. Darüber hinaus werden Schüler/innen der Partnerschulen TGM Wien und HTL Krems mit den Rechtswissenschaftler/innen und Sozialwissenschaftler/innen und einem Business Partner an der Entwicklung der Web-Plattform sowie an Konzepten zur Rekrutierung von Stakeholdern arbeiten.
Datum | 1. 7. 2017 - 31. 1. 2021 |
Länderkürzel | AT |
Name der begünstigten Einrichtung | Donau-Universität Krems |
Projektleitung | Department for Legal Studies and International Relations; Center for Intellectual Property, Media and Innovation Law |
Verknüpfung | www.donau-uni.ac.at |
Förderrahmen & Förderprogramm | Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), Sparkling Science |