Deutsche und tschechische Wissenschaftler des Energie-Forschungsprojekts UMTRIS besuchten das Hochspannungslabor der Tschechischen Technischen Hochschule (ČVUT) in Prag.
Umweltaspekte spielen auch beim Einsatz von Ölen in Hochspannungstransformatoren eine immer wichtigere Rolle. Vor diesem Hintergrund erforschen Wissenschaftler der Ostbayerischen Technischen Hochschulen in Regensburg und Amberg-Weiden, der Westböhmischen Universität Pilsen und der Tschechischen Technischen Hochschule in Prag (ČVUT) seit Sommer 2017 im Rahmen des Projekts UMTRIS gemeinsam alternative Isolierflüssigkeiten für Transformatoren und deren Umweltverträglichkeit.
Nachdem sich die Projektpartner der über die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur (BTHA) geförderten Maßnahme bereits in Regensburg und Pilsen getroffen hatten, stand nun ein Besuch in den Forschungslaboren der Technischen Hochschule Prag (ČVUT) auf dem Programm. Ingenieur Jan Hlaváček empfing seine Gäste und machte sie mit den Einrichtungen vor Ort vertraut. Den Höhepunkt bildete die Besichtigung des Prager Hochspannungslabors, mit dem im Rahmen des Projekts Untersuchungen der Transformatorenöle unter hoher Belastung durchgeführt werden können.
Im Anschluss an den Rundgang tauschten sich die Teilnehmer über ihre aktuellen Ergebnisse und die nächsten Projektschritte aus. Bislang konnten durch chemische und elektrische Untersuchungen bereits erste Erkenntnisse über das Reaktionsverhalten verschiedener Transformatorenöle ermittelt werden. Das Gesamtziel des Projekts ist es, die Eigenschaften von biologisch abbaubaren Ölvarianten zu verifizieren, um unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und des Ressourcenverbrauchs langfristig positive Wirkungen für die Umwelt zu erzielen.
Konkret geht es dabei um die Fragen, welche chemisch-physikalischen und technologischen Eigenschaften von alternativen Isolierflüssigkeiten beim Transformatorenbau relevant und nachhaltig sind, wie sich dadurch gefährliche Trafo-Ausfälle und Brandlasten vermeiden lassen und wie eine Teilentladung im Aktivteil des Transformators vermieden werden kann.
Hierfür sollen in den nächsten Monaten weitere Simulationen und Versuche durchgeführt und die Ergebnisse miteinander verglichen werden, um bis zum Projektabschluss im Jahr 2020 Aussagen zu den Kernfragen des Projekts treffen zu können. Unterstützung erhalten die Forscher dabei durch die Starkstrom-Gerätebau GmbH Regensburg und die Europaregion Donau-Moldau. Das nächste Projekttreffen ist bereits für Frühjahr 2019 an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden geplant.
Fotos: Johannes Rauch, OTH Regensburg