Erste EDM-Präsidiumssitzung unter niederbayerischem Vorsitz tagt in Passau: Intensivierung der weiteren Zusammenarbeit beschlossen.
Die Zusammenarbeit in der Europaregion Donau-Moldau (EDM) wird intensiviert – dies ist das Ergebnis der EDM-Präsidiumssitzung unter der Leitung von Niederbayerns Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, die am Mittwoch, 3. Mai, in Passau stattfand.
Zwei zentrale Themen standen im Mittelpunkt der Präsidiumssitzung: Die deutsch-tschechische Sprachoffensive und eine engere Zusammenarbeit innerhalb der EDM. In der Präsidiumssitzung im Januar 2017, bei der der EDM-Vorsitz von Niederösterreich an Niederbayern überging, wurde bereits vereinbart, das Jahr 2017 unter den Schwerpunkt „Sprachoffensive" zu stellen.
Schwerpunkt Sprachoffensive: Die EDM vergibt Stipendien
So ist ab dem Wintersemester 2017/2018 ein Stipendienprogramm geplant: 14 Studierende aus der EDM sollen durch ein Stipendium von jeweils 1.000 Euro zu einem einsemestrigen Aufenthalt an einer öffentlich-rechtlichen Hochschule oder Universität in einem EDM-Nachbarland motiviert werden. Ziel ist es, die Sprachkenntnisse der StudentInnen zu vertiefen und das Interesse an den Nachbarländern zu fördern.
Weiters beschlossen die EDM-Mitglieder, Lehramtsstudenten für "Deutsch" bzw. "Tschechisch" einen rund zweiwöchigen Assistenzunterrichts in einer Gastschule des Nachbarlandes zu ermöglichen, um die Kenntnisse in Didaktik und Methodik von Deutsch/Tschechisch als Fremdsprache in die Praxis umzusetzen. Für diese Hospitationen werden 14 Stipendien in Höhe von jeweils 700 Euro vergeben.
Zudem waren sich die EDM-Präsidiumsmitglieder einig, bei den jeweiligen Ministerien anzuregen, ein Wahlpflichtfach Deutsch bzw. Tschechisch an den Schulen einzurichten und auch in den Grenzregionen im vorschulischen Bereich - bei der frühkindliche Erziehung in Kindergärten - bereits die jeweilige Sprachkompetenz zu fördern.
Veranstaltungen wie ein trilateraler Sprachgipfel im Oktober in Bayerisch Eisenstein oder ein grenzüberschreitendes Kontaktseminar für Grund- und Mittelschulen im runden das Angebot der EDM im Bereich Sprachoffensive ab.
Gemeinsamer Wirtschafts- und Lebensraum
Als EDM-Leitthemen für die kommenden Jahr legte das EDM-Präsidium einstimmig fest: "Stärkung und Bewerbung des gemeinsamen EDM-Wirtschaftsraums" sowie "Die EDM als attraktive Region für junge und ältere Menschen".
"Mit den Leitthemen geben wir die inhaltliche Richtung für die EDM vor", so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. "Nun müssen wir auch die organisatorische Infrastruktur schaffen, damit diese Leitthemen strategisch und zielgerichtet umgesetzt werden. Für die Steuerung und Umsetzung der Leitthemen muss die EDM-Geschäftsstelle künftig mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet werden", so Dr. Heinrich. "Begleitend zur inhaltlichen Entwicklung der Leitthemen muss der organisatorische Rahmen für die Umsetzung sichergestellt werden. Das bedeutet auch: Festlegen von klaren Kompetenzen und Verantwortlichkeit, Sicherstellen ausreichender Personalressourcen in der Geschäftsstelle und den Regionen sowie die Bereitstellung von Finanzmitteln für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen."
Das Hauptaugenmerk im Vorsitzjahr 2017 ist neben dem Leitthema Sprachkompetenz vor allem eine verbindlichere Zusammenarbeit innerhalb der EDM. „Wir stehen in der Europaregion an einer Weggabelung. Die zentrale Frage dreht sich um die Verbindlichkeit der Zusammenarbeit der einzelnen Teilregionen. Die politische Priorität der EDM muss diskutiert werden. Die nächsten Schritte müssen verbindlichere Strukturen, Finanzen und mittelfristig auch eine gemeinsame Rechtsform sein." so Heinrich.
Zentrale Zielsetzung sei es, die EDM nicht mehr nur als Netzwerkinstrument zu betrachten, sondern Schritt für Schritt zu einer umfassenden und dynamischen Regionalentwicklungsorganisation auszubauen.
Bei der heutigen Präsidiumssitzung in Passau wurden u.a. auch das aktuellste Projekt der EDM vorgestellt: Der neue touristische Radführer soll die BürgerInnen der EDM dazu ermuntern, diese trilaterale Region auf dem Rad kennen zu lernen.
Bildtext.:
(v.l.) Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl (Oberösterreich), Regierungsvizepräsident Walter Jonas (Oberpfalz), Bezirkstagpräsident Franz Löffler (Oberpfalz), Regierungspräsident Rainer Haselbeck (Niederbayern), Passaus Landrat Franz Meyer, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (Niederbayern) Landesrätin Mag. Barbara Schwarz (Niederösterreich), RNDr. Iveta Fryšová (Region Vysočina), Ing. Kateřina Pospíšilová (Region Südböhmen), Ing. Jan Přibán (Region Pilsen)