Im Rahmen des bayerisch-tschechischen Forschungsprojekts UMTRIS werden biologisch abbaubare Transformatorenöle und deren Nutzungseigenschaften untersucht. Die Europaregion Donau-Moldau begleitet das Vorhaben als externer Partner.
Im Juni trafen sie sich erstmals zu einem Kick-off Workshop an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) in Regensburg. Nun besuchen die Beteiligten des Projekts UMTRIS (Umweltverträglichkeit von Transformatorenölen - alternative Isolierflüssigkeiten) wechselseitig ihre Laboreinrichtungen, um sich mit der dortigen Ausstattung und den Möglichkeiten zur Projektumsetzung vertraut zu machen. Nach einem Besuch der Forschungslabore des Regionalen Innovationszentrums für Elektrotechnik (Regionální inovační centrum elektrotechniky) RICE in Pilsen, stand Anfang Dezember eine Werksbesichtigung bei der Starkstrom-Gerätebau GmbH (SGB) in Regensburg auf dem Programm.
Der SGB-Projektleiter Ahmed Gamil gewährte der Gruppe Einblicke in die verschiedenen Produktionsstufen von Transformatoren und gab zusammen mit seinem Kollegen Erich Zichtl einen Überblick über die Strukturen und Leistungen der SGB. Das 1947 in Regensburg gegründete Unternehmen mit neun Standorten in fünf Ländern und 2.400 Mitarbeitern ist einer der weltweit führenden Hersteller von Leistungstransformatoren und damit genau der richtige Partner für die anwendungsorientierten Aspekte des Projekts. Im Anschluss an die Führung tauschten sich die Partner über die nächsten Schritte zur Untersuchung von Transformatorenölen und deren Belastbarkeitseigenschaften aus.
Das über die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur geförderte Projekt UMTRIS beabsichtigt, über einen dreijährigen Zeitraum bis 2020 alternative Isolierflüssigkeiten zu erproben. Ziel ist es, biologisch abbaubare Varianten von Transformatorenölen zu untersuchen und deren Eigenschaften zu verifizieren, um unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und des Ressourcenverbrauches eine langfristig positive Wirkung für die Umwelt zu erzielen.
An dem Projekt wirken neben den Ostbayerischen Technischen Hochschulen in Regensburg und Amberg-Weiden und der Starkstrom-Gerätebau GmbH (SGB) in Regensburg auch die Westböhmische Universität Pilsen und die Tschechische Technische Hochschule in Prag (ČVUT) sowie die Europaregion Donau-Moldau als externer Partner mit. Konkret geht es um die Fragen, welche chemisch-physikalischen und technologischen Eigenschaften von alternativen Isolierflüssigkeiten beim Transformatorenbau relevant und nachhaltig sind, wie sich gefährliche Trafo-Ausfälle und Brandlasten vermeiden lassen und wie eine Teilentladung im Aktivteil des Transformators vermieden und dessen Lebensdauer erhöht werden kann.
Nächstmalig wollen sich die Projektpartner im Frühjahr 2018 in Prag treffen. Dann sollen die Einrichtungen der Tschechischen Technischen Hochschule in Prag (ČVUT) und das dortige Hochspannungslabor besichtigt werden.