Die soziale und digitale Teilhabe in der Gesellschaft fördern ist das Ziel von Juliane Schwabenbauer und Uta Maier aus Regensburg, den beiden Gründerinnen von LUMOO. Ihre App hilft vor allem Senior:innen in die digitale Welt einzusteigen. Das Potential erkannte auch die Gesundheitsregion Plus Regensburg und startete gemeinsam mit den Gründerinnen ein Projekt zur Verbesserung der digitalen Gesundheitskompetenz von Senior:innen. Mehr dazu erzählen Juliane und Uta im EDM-Experteninterview.
Was kann man sich unter eurer App LUMOO vorstellen und wie kam es zur Kooperation mit der Gesundheitsregion Plus Regensburg?
LUMOO begann mit der Idee, ältere Menschen auf Basis ihrer gemeinsamen Interessen mithilfe einer App zu vernetzen. Denn gerade im Alter werden die sozialen Kontakte schnell weniger und es fällt schwerer, neue Freundschaften zu schließen. Soziale Isolation ist ein schwerwiegendes Problem unserer Gesellschaft und hat oftmals gesundheitliche Auswirkungen. Beispielsweise trägt ein nicht-intaktes, soziales Netzwerk dazu bei, dass Personen schneller geistig und körperlich abbauen.
Doch auch wenn Senior:innen immer digitaler werden, war schnell klar, dass zwar großes Interesse, sowohl an der Nutzung digitaler Medien als auch an der Idee sich digital zu vernetzen, besteht, oftmals aber die digitalen Kompetenzen fehlen.
So kam uns die Idee den bisherigen App Bereich „LUMOO vernetzt" durch „LUMOO erklärt" zu erweitern. LUMOO erklärt ist ein interaktiver E-Learning Bereich, mit dessen Hilfe die Kompetenzen rund um Digitalisierung geschult werden können. In Lerneinheiten, Lexikon und Kursen wird über grundlegende Themen und Begriffe rund um Digitalisierung, Internet und neue Medien aufgeklärt.
Da LUMOO erklärt beliebig erweiterbar ist, entstand die Kooperation mit der Gesundheitsregion Plus, um die Zielgruppe für das ebenso wichtige Thema Gesundheit zu sensibilisieren. So ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, um gemeinsam mit Stadt und Landkreis Regensburg die Zielgruppe zu erreichen.
Wie kann eure App helfen, Senior:innen digitale Gesundheitskompetenzen zu vermitteln und somit zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen?
LUMOO erklärt verfolgt den Ansatz die App als niederschwelliges Medium zur Aufklärung zu nutzen und so inklusiv zur Gesundheitsversorgung aller Bevölkerungsschichten beizutragen.
Gerade in Zeiten von Corona hat die Wichtigkeit digitaler Kompetenzen auch in der Gesundheitsversorgung an Bedeutung zugenommen. Möglichkeiten wie die Online Sprechstunde mit Ärzt:innen oder Apps auf Rezept eröffnen neue Chancen, die aber ohne digitale Kompetenz nur einem Teil der Bevölkerung zugänglich sind. LUMOO erklärt soll dies ändern und auch diejenigen abholen, die noch nicht so intuitiv in der digitalen Welt unterwegs sind. Durch kurzweilige Lerneinheiten, welche mit Videos, Grafiken und kurzen Animationen sowie vielen Beispielen aus der echten Welt gestaltet sind, kann das Erlernte leichter aufgenommen werden. Quizabfragen am Ende jeder Lerneinheit sollen die Motivation und Konzentration fördern. Es wird sozusagen „learning by doing" „das Medium im Medium" erlernt.
Zu welchen Ergebnissen seid ihr während der Umsetzung des Projekts gekommen?
Egal wie niederschwellig und inklusiv man denkt, ein ständiger Austausch mit der Zielgruppe ist unerlässlich. Eine kurze Anekdote aus unseren Erfahrungen: Eines unserer größten Aha-Erlebnisse war, dass manche Personen z.B. schon am Unterschied zwischen den Wörtern „Registrierung" und „Login" scheitern, oder die Aufforderung ein „Konto zu eröffnen" sofort mit Finanzdienstleistern verbinden.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft von LUMOO?
Wir sind selbst sehr gespannt, was die Zukunft der LUMOO Welt mit sich bringt. Es wäre es schön, wenn LUMOO weiter wächst und sich LUMOO vielleicht auch über Ländergrenzen hinweg etablieren könnte.